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Hauptkategorie: Geschichtliches
Kategorie: Anekdoten aus Wettersbach
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"Anekdoten und Geschichten aus Palmbach" (4)

"Die Glatzköpfigen" - Die Jugendstreiche des Walter Reinhard Tron (3)

Es gab einmal eine Zeit, da kam jeden Freitagabend ein Friseur von Grünwettersbach in das Nebenzimmer des Gasthauses ,,Zum Ochsen" nach Palmbach, um der männlichen Bevölkerung die Haare zu schneiden. Die ,,Clique" hatte sich auch eingefunden, um sich für das kommende deutsche Turnfest

verschönern zu lassen. Während des Zechens hatte Walter mal wieder eine Idee. Er sagte: "Wenn einer mitmacht, lasse ich mir einen vollständigen Glatzkopf schneiden! - -- Ein kurzes Zögern - Auf einmal sagte der ,,Schmiedle": "Ich mache mit!" Und der Dritte und Vierte und alle anderen folgten. Walter setzte sich auf den Stuhl und nach wenigen Minuten war von Walter's Blondschopf nur noch eine glänzende Rübe zu sehen.

Da bekam es der "Schmiedle" mit der Angst zu tun und wollte verschwinden. Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der "Dampfer", der ,,Stenz", der ,,Siegfried" (alles Übernamen) fassten ihn bei Kopf und Arm, setzten ihn auf den Stuhl und hielten ihn fest. Walter fällte das Urteil! Zur Strafe für die Feigheit wird ihm zuerst ein Kreuz geschnitten.

Der Friseur, auch ein Mensch mit Humor, nahm seine Maschine und machte einen Schnitt vom Scheitel bis zum Genick und von einem Ohr bis zum anderen. In diesem Zustand musste er warten, bis alle ihre Haare geschnitten hatten. Nun wurde abgestimmt, muss er so nach Hause gehen oder bekommt er seine Haare fertig geschnitten? Nur durch Bezahlung eines Humpens konnte er sich von der misslichen Lage "loskaufen". Es wurden zwar noch einige Humpen getrunken und die anatomische Beurteilung der Köpfe wollte kein Ende nehmen.


Diese Geschichten sind entnommen aus der Denkschrift "Vom Schumacher zum Fabrikant" zum 60. Geburtstag des Palmbacher Ehrenbürgers Walter Reinhard Tron. Sie ereigneten sich in Palmbach in den Jahren ca. 1920 - 1925